Hodenhochstand

Im Zuge der Embryonalentwicklung wandern die Hoden vom Ort ihrer Anlage im Bauchraum abwärts bis sie den Hodensack, eine Hauttasche, erreichen, in welcher die Hoden liegen.

Beim Hodenhochstand erfolgt diese Wanderung der Hoden (für einen oder beide) unvollständig – der Hoden bleibt auf dem Weg aus dem Bauchraum zum Hodensack liegen.

In vielen Fällen korrigiert der betroffene Hoden seine Lage innerhalb der ersten ein bis vier Lebensmonaten selbst, sollte jedoch mit vier Monaten keine Bewegung in den Hodensack stattgefunden haben, wird sich dieses Problem nicht mehr von selbst lösen.

Die Behandlung als Baby ist mit geringeren Risiken im späteren Leben wie Unfruchtbarkeit oder Hodenkrebs verbunden als zu einem späteren Zeitpunkt. Chirurgische Eingriffe sollten vor dem 18. Lebensmonat durchgeführt werden.

Die exakten Gründe für den Hodenhochstand sind bisher noch unklar, es steht jedenfalls fest, dass genetische Faktoren, die mütterliche Gesundheit und Umweltfaktoren die Hormone, die körperliche Entwicklung und Nervenaktivität, welche die Hodenentwicklung beeinflussen, stören können.

Risikofaktoren:

  • geringes Geburtsgewicht
  • Frühgeburten
  • Familiäres Vorkommen von Hodenhochstand oder Störungen in der Genitalienentwicklung
  • Einschränkungen des fetalen Wachstums (z.B. Down Syndrom)
  • Alkoholkonsum der Mutter
  • Tabakkonsum der Mutter und Passivrauchen
  • Gefährdung der Eltern durch Pestizide

Diagnose:

Zu Beginn wird eine umfassende Tastuntersuchung durchgeführt.

Zudem muss abgeklärt werden, ob überhaupt embryonal Hoden angelegt wurden. Ist dies nicht der Fall, kommt es schnell nach der Geburt zu gesundheitlichen Schwierigkeiten, wenn dies nicht rasch erkannt und behandelt wird.

  • Laparoskopie: Ein optisches, mit einer Kamera ausgestattetes Instrument wird durch einen Hautschnitt in die Bauchhöhle eingebracht. Wird dort ein Hoden gefunden, kann er in Abhängigkeit von seiner Lage in den Hodensack verlagert werden. Sofern dies nicht möglich ist, muss er entfernt werden.
  • Offene Chirurgie

Therapie:

Das Ziel der Behandlung ist die Platzierung des Hoden in den Hodensack.

  • Orchidopexie: Ist eine operative Fixierung des Hodens im Hodensack und die Standardmethode, welche laparoskopisch oder durch offene Chirurgie im Alter von 6-12 Monaten durchgeführt wird. Nach dem Eingriff muss die Entwicklung des Hodensacks mit bspw. Ultraschall oder Hormontests beobachtet werden.
  • Hormontherapie: Ist die Injektion von Humanem Choriongonadotropin (HCG), welches ein Herabgleiten der Hoden fördert.
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